Unsere Systemgrenzen gemäß GHG Protocol
2022-01-10
Das Greenhouse Gas Protocol verwendet die Begriffe Scope 1 bis 3. Das ist auch für EKART.at Anwender von Relevanz. Aber nicht wirklich.
Bei der Berechnung von betrieblichen Treibhausgasen sind die anzuwendenden Methoden nicht sehr zuverlässig geregelt. Das Greenhouse Gas Protocol (kurz GHG Protocol) ist einerseits eine weltweitangewandte Methode, die aber vorweigend für die Großindustrie erfunden worden ist.
Liest man sich das GHG Protocol durch, findet man ab Seite 92 die darin explizit berücksichtigten Branchen/Sektoren:
- Energie Produktion
- Metall Gewinnung
- Chemische Industrie
- Zement Industrie
- Abfallverarbeitung
- Papierindustrie
- Halbleiterhersteller
- Andere Sektoren = „Dienstleistungsbetriebe“ und „Bürobasierende Betriebe“
Für kleine Betriebe bleiben also nur die „Anderen Sektoren“ denen man sich zugehörig fühlen kann.
Welche Systemgrenze gilt in meinem Betrieb?
Für die „Dienstleistungsbetriebe“ und „Bürobasierende Betriebe“ werden im GHG Protokoll die folgenden Abgrenzungen der Systemgrenzen Scope 1 bis 3 beschrieben:
Scope 1
Emissionen aus Quellen, die direkt im Besitz oder Geltungsbereich des Unternehmens sind. Das ist der Energieverbrauch der eigenen Heizung, das Betanken der eigenen Autos und LKWs, Emissionen aus der eigenen Strom-Herstellung.
Scope 2
Emissionen aus dem Verbrauch von eingekaufter Energie. Z.B. der eingekaufte Stromverbrauch, gekaufte Wärme und Kälte, usw.
Scope 3
Emissionen, die aus Aktivitäten resultieren, die nicht direkt zu deinem Unternehmen gehören. Z.B. Geschäftsreisen, Mitarbeitermobilität, Abfallaufkommen, Logistik-Dienstleister, gekaufte Waren und Dienstleistungen.
EKART.at rechnet nach Scope 2
Wir haben uns dazu entschieden, dass EKART.at nach Scope 2 rechnet. Das heißt es sind alle Energieverbraucher einzubeziehen die unter Scope 1 und Scope 2 aufgeführt sind.
Warum nicht Scope 3?
Die Erfassung der Verbräuche und Emissionen von Scope 3 ist zum Teil derart aufwändig, dass man als kleiner Betrieb davon überfordert ist. Aber nur zum Teil. Denn einige Aspekte von Scope 3 sind super einfach und haben gleichzeitig eine enorme Bedeutung: Geschäftsreisen und Mitarbeitermobilität.
EKART.at Anwender können freiwillig die Geschäftsreisen und ihre Mitarbeitermobilität eintragen und damit ein viel aussagekräftigeres Ergebnis erzielen. Denn in der betrieblichen Mobilität stecken besonders viele Treibhausgase. Wird dies vom EKART.at Anwender getan, kann man sagen, dass man nach Scope 2,5 rechnet.
Kontakt
Bei Fragen zum Artikel:Markus Kaufmann
+43 5572 31 202 - 68
Weiterführende Informationen
Stiftung "Allianz für Entwicklung und Klima"